Fürstenwalde
Die Lage des Ortes abseits von großen Verkehrswegen lässt den Besucher Ruhe und Entspannung genießen. Ob man sich die schöne Umgebung erwandert oder erradelt, immer wird man einsame Wege, ruhige Plätzchen und prächtige Ausblicke finden.
Sagenumwoben ist die Gegend im "Goldenen Lamm", wo man Goldkörner in der Müglitz fand, das "Schwarze Kreuz" und das "Schneiderkreuz" zu Fürstenwalde sowie die "Hirschklaue" um Müglitz.
Als berühmtester Bürger des Ortes gilt der Erbauer der Dresdner Frauenkirche, George Bahr, der am 15.03.1666 in Fürstenwalde geboren wurde. Zum Leben und Schaffen dieses großen Baumeisters des sächsischen Barocks wurde in der "Hammerschänke" eine Gedenkstube und im Dorf ein Obelisk errichtet.
Fürstenwalde wurde im Jahre 1324 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und gehörte der Herrschaft Lauenstein an. Bei den Ortsgründern handelte es sich um Holzfäller und Kohlenbrenner, die den Ort in Form eines Reihen- und Waldhufendorfes entlang des Baches anlegten. Fürstenwalde zieht sich über eine Länge von zwei Kilometern und überwindet dabei 120 Höhenmeter. Um 1340 sollen 20 Bauernhäuser, eine Kapelle und zwei Mühlen gestanden haben. Durch Eisenfunde in Lauenstein blühte der Bergbau auf, dem der ehemalige Lauensteiner Ortsteil Kratzhammer seine Entstehung verdankt. Im alten Hammerhaus (jetzt "Hammerschänke") wurde das gewonnene Eisen bearbeitet. In dieser Zeit soll auch der ehemalige Ortsteil Rudolphsdorf (benannt nach dem Lauensteiner Schlossherrn Rudolph von Bünau) als Vorwerk gegründet worden sein.
Der Zugang zum Dorf war im Unterdorf die alte Eisenstraße. Auf ihr wurde das geförderte Eisen einst bis in die Niederlande transportiert. Mitte des 15. Jhds. wurde von Pirna aus die "Alte Teplitzer" oder "Salzstraße" gebaut, die von Breitenau kommend über das Oberdorf in Fürstenwalde zur Grenze (Schwarzes Kreuz) nach Böhmen führte. Auch die Postkutschen fuhren später diese Straße, wie die Postmeilensäule Richtung Liebenau beweist.
Der Wald und die Landwirtschaft mit den dazugehörigen Gewerken spielten über Jahrhunderte eine wichtige Rolle im Dorf. Die rauhe Gegend wurde oft von Unwettern heimgesucht, und Kriege brachten Unheil, Verwüstungen, Krankheit und Not.
Der Müglitzbach, der 4 km von Fürstenwalde entfernt im Böhmischen entspringt und dann durch den idyllisch an der Grenze zu Tschechien gelegenen Ortsteil Müglitz verläuft, versetzte das Tal oft in Angst und Schrecken, wenn Unwetter das Bächlein in einen reißenden Strom verwandelten, zuletzt im August 2002.